Nach 2009 und 2013 ging es für uns in diesem Jahr zum dritten Mal zu einer Renn-EM. Wir reisten schon am Mittwoch an, da die Deerhounds bereits am Freitag, noch vor der Eröffnungsfeier, ihren Einsatz haben sollten. Das war für uns schon etwas enttäuschend, zeigte es doch, welchen Stellenwert diese Rasse für die Rennbahnleute hat. So ein richtiges EM-Feeling wollte also nicht aufkommen.
Doch natürlich ließen wir uns den Spaß dadurch nicht nehmen, denn außer Joachim und meinem Bruder Torsten waren auch Claudia mit Jodee-Faye, Tina mit Janitor, Sabine mit Jock und KurtCobain dabei. Es wurde wieder viel diskutiert, gelacht und gefeiert, bis tief in die Nacht hinein.
Am Renntag gingen dann sechs deutsche und ein tschechischer Deerhound an den Start. Da nur sechs Hunde in das Finale kommen, mußten unsere Graunasen zwei Vorläufe bestreiten, nach denen dann der langsamste Hund rausfallen würde. Bisher hatten wir das immer vermeiden können. Denn da der Deerhound nicht so wirklich ein Rennbahnhund ist, und doch etwas mehr Kopfarbeit haben möchte, hatten wir etwas Angst, dass ihnen beim dritten Lauf, dem Finale, langsam die Lust dazu fehlen würde.
Aber unsere Hunde überraschten uns einmal mehr. Selbst im Finale liefen sie mit einer Energie und Kraft, die sogar die Kommentatoren ins Schwärmen geraten liessen.
Wie erwartet holte sich Jock den Titel, auf Platz 2 stand Kismet, die sich von Lauf zu Lauf gesteigert hatte. Platz 3 ging an Jodee-Faye und Hailey erstritt sich den 4. Platz.
Ein kleiner Wermutstropfen war die Disqualifikation von Janitor. Das Finale war ohne Zwischenfall, wir und auch keiner der Zuschauer hatten irgendeinen Vorfall gesehen, und doch bestand ein Bahnbeobachter auf diesen Ausschluß. Auch den restlichen Bahnbeobachtern war nichts aufgefallen. So fanden wir es schon recht fragwürdig, dass die Disqualifikation aufgrund einer einzelnen Aussage ausgesprochen wurde, konnten aber leider nichts dagegen unternehmen. Im Nachhinein haben wir noch von einigen Fällen erfahren, wo Ähnliches passiert war. Und im Gegenzug dazu wurde nicht eingegriffen, obwohl bei einigen Läufen definitiv Unregelmäßigkeiten passiert waren. Das lässt für mich doch Zweifel daran aufkommen, ob das Rennbahngeschehen wirklich soviel gerechter mit der Bewertung ist als das Coursing, wo Richter Punkte vergeben.
Aber trotzalledem haben wir ein paar schöne Urlaubstage verbracht, bei denen alle Beteiligten auf ihre Kosten gekommen sind.