In diesem Jahr sollte um den begehrten Titel am 24. Und 25. September in Volkmarsen gerungen werden. Bei den Deerhounds gingen 17 Hündinnen und 5 Rüden an den Start, nicht alle, die ich erwartet hätte, aber doch die Creme de la Creme der Coursing-/Rennszene. Es versprach, spannend zu werden.
Wie schon so oft, trafen Babsi, Ralf, Maybritt und Lars, Janine, Silke, Eva und meine Wenigkeit am Freitag ein, um das Wochenende mit einem gemütlich feuchten Abend einzuläuten. Das Wetter spielte mit und so wurde Volkmarsen zu einer der wenigen Veranstaltungen in diesem Jahr, bei denen man sich einen Sonnenbrand holen konnte.
Aber das Wichtigste waren unsere Hunde. Die waren selbstverständlich auch froh, ihre alten Kumpel mal wieder zu treffen. Unsere Wagenburg wurde zu einem beliebten Treffpunkt der Vorbeischlendernden, da hier immer etwas los war. Bei neun Deerhounds, vier IWs und einem Azawakh war das auch kein Wunder.
Samstag früh musste zuerst Manani bei den Azawakhs zeigen, was sie so drauf hat. Sie schlug sich sehr gut, hatte sie doch endlich die Pfunde ihrer Scheinschwangerschaft verloren. Am späten Vormittag gingen dann die Deerhounds an den Start. Wir sahen sehr gute bis spektakuläre Läufe, selbst die Oldies waren kaum zu bremsen. Alle, Hunde und Menschen, waren in Hochstimmung; unsere vier Renngirls sogar so sehr, dass es mir nicht möglich war, sie im Zaum zu halten, als der Hase direkt an uns vorbei gezogen wurde. Die Vier zogen an, stürzten sich auf den Hasen und ich in der Waagerechten hinterher. Das Gelächter war groß. Wie heißt es so schön: wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen.
Am Nachmittag ging es dann auf die Hangwiese zum zweiten Durchgang. Ich hatte den Eindruck, dass fast alle Deerhounds eine noch bessere Leistung zeigten als am Morgen. Lediglich Huxley, der ja noch recht unerfahren war, hatte in einer bergab führenden S-Kurve Schwierigkeiten, seine 52kg unter Kontrolle zu behalten. Celina von Gerd Zekert hatte leider, nachdem sie in der ersten Hälfte des Kurses ein tolles Rennen gezeigt hatte, Probleme mit ihrem Maulkorb. Er war ihr in einer schnellen Wendung vom Kopf gerutscht, baumelte nun um den Hals und irritierte sie so, dass sie das Rennen abbrach.
Direkt nach den Läufen wurde zur Platzierung aufgerufen. Ein dickes Kompliment an die Volkmarser, so zügig geht es selten. Nun folgte der Höhepunkt des Tages für unsere Islay’s. „Deutscher Coursingsieger“ bei den Hündinnen wurde Hollyhock, 2. Hyra, 3. Heather von Babsi, 4. Ghualainn, 5. wurde Mhor von Danuta, auf Platz 6 stand Uisce. Hailey von Silke konnte sich auf Platz 7 vorkämpfen, Grace, immer noch etwas scheinschwanger immerhin auf Platz 12. Ich schwebte auf Wolke Sieben, aber es sollte noch besser kommen. Die Platzierung der Rüden! Für Gilroy und Huxley war es das erste schwere Coursing und sie hatten mit Gaelic (Coursing-Europasieger 2010), Miles (Coursing-Europasieger 2011) und Ian (FCI-Renn-Europasieger 2008) zwar wenig, dafür aber umso stärkere Konkurrenten. Huxley landete auf Platz 5, was bei seinem Patzer im zweiten Lauf auch korrekt war. Auf Platz 4 stand Gaelic, 3. wurde Miles, 2. Ian, Platz 1 und der Titel „Deutscher Coursingsieger 2011“ ging an Gilroy. Wir konnten es kaum glauben und jubelten wie die Verrückten. Diana und Ralf standen mit ihren Jungs auf „dem Treppchen“ und strahlten um die Wette. Aber wir konnten auch wirklich stolz sein auf unsere Hunde. Schließlich waren von elf Platzierten sieben Islays!
Bei den Azawakhs bewies Manani, dass sie mit ihren fast acht Jahren doch noch nicht zum alten Eisen gehört und errang sich den dritten Platz. Ansonsten genoss auch sie dieses Wochenende, übersprang sie doch ständig unseren Zaun und ging über den ganzen Platz bummeln, frei nach dem Motto: Irgendwo findet sich schon ein volles Näpfchen.
Am Sonntag gingen Babsis und Ralfs Wölfe an den Start. Obwohl Babsi wie immer sehr pessimistisch war und die Läufe ihrer Hunde als eher mäßig einschätzte (ich glaube, das ist schon fast ein Hobby von ihr), ging der Titel zum Schluss an ihre Anouk, Zweitplatzierte wurde Alannah. Ralfs Caoilfhionn hatte zwischenzeitlich ihre ganz eigenen Vorstellungen, wie der Hase zu laufen hatte, und kam so in der Endabrechnung auf Platz 7.
Somit ging das lang ersehnte Wochenende in Volkmarsen wieder einmal viel zu schnell vorüber aber alle haben es sehr genossen und am Schluss wurden schon wieder Pläne für ein nächstes Treffen gemacht, dieses Mal Ende Oktober Holland am Ronostrand.