An diesem Wochenende gab es eine Premiere: Steffi Krieger, glückliche Besitzerin eines Rüden aus unserem J-Wurf, wollte mich tatkräftig unterstützen. Und so trafen wir uns am Freitagmittag auf dem Rasthof in Kassel, wo sie mit Jackeroo zustieg. Noch bevor wir uns trafen, hatte Steffi schon das erste Mal die Erfahrung gemacht, was es heißt, ein CT (Coursingtrottel) zu sein. Denn während der Fahrt nach Kassel war mir eingefallen, dass ich sämtliche Lebensmittel zuhause hatte stehen lassen. Gott sei Dank gibt es heutzutage ja Handys und so informierte ich umgehend meinen neuen CT, der sofort einen riesigen Fresskorb packte. Nun hatten wir genug zu essen für die nächsten drei Wochen!
In Babenhausen angekommen, wurde ein deerhoundgerechter Claim abgesteckt und in Nullkommanichts saßen wir bei Kerzenlicht und immer noch recht angenehmen Temperaturen vorm Wohnwagen und ließen es uns gut gehen. Mittlerweile hatten sich noch Eva, Maybritt, Lars und Babsi mit ihren Deeries und Wölfen angeschlossen. Ein tolles Wochenende wurde eingeläutet.
Unsere Hunde waren für den Samstag eingeteilt. Bis zum ersten Parcours mussten wir eine ganze Strecke laufen, so gingen wir zeitig los, um vorher die Hunde noch etwas warm zu machen. Aber es kam, wie es kommen musste - einige Läufe waren ausgefallen und so wurden wir schon aufgerufen, als wir den Kurs noch nicht einmal in Sicht hatten. Stefan Schawo, der gerade nichts zu tun hatte, übernahm fünf meiner Renngirls, mit der Sechsten rannte ich los in Richtung Start. Aber - oh Schreck - wo waren die Maulkörbe? Tja, die hatte Steffi noch, die unsere Kleinen (Js und das K) im Wohnwagen einsperren sollte und bisher noch nicht zu sehen war. Vollkommen aufgelöst riss ich Maybritt ihren Maulkorb aus der Hand und rannte los. Glücklich angekommen hieß es, dass man noch auf einen der Richter warten müsse. Also alle Aufregung umsonst. Nun warteten wir noch ca. 15 Minuten, ich konnte Maybritt ihren Maulkorb unversehrt zurückgeben, da Steffi mittlerweile auch schon angekommen war; völlig fertig, da auch sie den Aufruf gehört hatte und die ganze Strecke gerannt war. Und dabei heißt es doch „Hundesport“!
Um es kurz zu machen, alle Deerhounds zeigten wieder einmal, wie viel Spaß sie beim Coursing haben und kamen mit einem breiten Grinsen im Gesicht aus dem Kurs.
Gegen Mittag traf dann der erwartete Besuch ein. Kayden mit seinen Besitzern Jenny und Geritt, Kayleigh und Katie mit Jochen und Anna. Es wurde gegessen (Babsi hatte leckeren Nudelsalat und Kuchen mitgebracht) und gefachsimpelt, bis es dann gegen 14.00 Uhr hieß, fertig machen für den zweiten Lauf. Unser Besuch hatte noch nie ein Coursing gesehen und so war ich gespannt, was sie dazu sagen würden. Nur soviel: sie waren begeistert! Ich denke, wir werden im nächsten Jahr einige Neulinge in unserem herrlichen Sport begrüßen dürfen.
Die Platzierungsliste kann wie immer beim DWZRV eingesehen werden. Am meisten habe ich mich über unsere Irin Uisce gefreut. Sie wurde an diesem Samstag sieben Jahre alt und hat uns wieder einmal zwei Läufe gezeigt, die einfach nur fantastisch waren. Uisce ist mittlerweile über 60 Rennen und Coursings gelaufen, immer sauber durch, mit enormen Arbeitseifer und einer Energie, die ich noch nie bei einem Deerhound, der die sechste Saison hinter sich hat, gesehen habe. Nur von ihren Töchtern geschlagen, erkämpfte sie sich Platz drei. Ich bin unsagbar stolz auf unser „irische Hexe“!