Jubiläumsshow des Deerhoundclubs der Schweiz

28. Mai 2011

Eigentlich stand es schon seit  August letzten Jahres fest:  wir fahren zum 25jährigen der Schweizer! Aber schon Wochen vor dem Termin meinten meine Mädels, eins nach dem anderen, läufig werden zu müssen. Nun ist es zwar erlaubt, läufige Hündinnen auszustellen, aber Uisce, Ghualainn und Hollyhock waren genau an dem Wochenende in der Standhitze. Und das wollte ich den anwesenden Herren (und auch mir) nicht antun. Nach einem kleinen Denkanstoß durch Esther meldete ich dann die beiden einzigen Mädels, die noch nicht an Männern interessiert waren, Fran Fine und Hyra. Außerdem wollte mich meine Freundin Diana mit Hyras Bruder Huxley begleiten.

Freitag  Mittag ging es dann gut gelaunt in einem mit Zelt, drei Hunden, zwei Menschen und allerlei anderem Zubehör vollgestopften Mondeo los in Richtung Süden. Aber je näher wir der Schweiz kamen, umso regnerischer wurde es. Die Temperaturen sanken, und als wir um 19.00 in Rifferswil ankamen, war es nass, kalt und windig. Irgendwie war uns die Lust vergangen, ein Zelt aufzubauen und es uns darin gemütlich zu machen. Also entschlossen wir uns, zumindest für die erste Nacht ein Zimmer zu suchen. Leichter gesagt als getan, denn natürlich waren  entweder Hunde nicht erlaubt, oder es war nichts mehr frei, bzw. zu teuer. Nach fast zweistündiger Odyssee gab es dann doch noch ein kuscheliges Dreibettzimmer im Ibis-Hotel in Baar.

Am Samstag Morgen tat die Sonne ihr Bestes, um uns für den Vortag zu entschädigen, und wir trafen pünktlich in Rifferswil ein. Um 10.00 begann die Ausstellung mit dem Einmarsch der Deerhounds, angeführt von einem schottischen Piper. Es wurde eine fast familiäre gemütliche Show, bei idealem Wetter. Mit Virginia Hawke, der australischen Züchterin der Nelungaloo-Deerhounds, hatten wir eine kompetente Richterin. Virginia weiß noch, wie Deerhounds arbeiten können müssen und legte daher großen Wert auf Funktionalität. Ca. 42 Hunde wurden sehr genau von ihr begutachtet und jeder bekam ein ausgiebiges Protokoll geschrieben. Huxley und Hyra wurden beide mit einem V1 bedacht, allerdings waren sie in ihrer Klasse auch die einzigen Teilnehmer. Trotzdem konnten wir stolz auf sie sein, denn immerhin war das V nicht üblich bei Virginia. Insgesamt verteilte sie 10 SGs und 6 Gs, was sich in Deutschland kaum ein Richter trauen würde, ich aber durchaus begrüße. Meiner Meinung nach werden oft zu viele Vs vergeben und viele der vorgestellten Hunde wären auch mit einem SG gut bedient.

Fran Fine schoss den Vogel ab. Sie gewann die Gebrauchshundeklasse und  konnte sich dann zum zweiten Mal in Folge noch den Titel „Best of Breed“ sichern. Franny präsentierte sich aber auch in bester Form und es machte mir viel Spaß, sie vorzustellen. Bester Rüde und „Best opposite Sex“ wurde Ben Hope McGrain Caoinlan (Ian), ein ¾ -Australier, der sich wunderbar entwickelt hat und anscheinend mit zunehmenden Alter immer besser wird. Das habe ich in den letzten Jahren nicht bei vielen Rüden gesehen. Umgekehrt war und ist es eher der Fall. (Die gesamten Ergebnisse können auf www.deerhoundclubschweiz.ch nachgelesen werden.)

Abends gab es dann noch ein gemütliches Zusammensein mit einem leckeren Drei-Gänge-Menü und interessanten Gesprächen. Die Stimmung war super und als wir im Dunklen in unser Zelt (Diana und Huxley ins Auto) krochen, konnte uns auch die mittlerweile aufgezogene feuchte Kälte fast nichts mehr anhaben.

Am Sonntag wurde dann noch ein inoffizielles Rennen gestartet. Da wir aber bis mittags schon wieder „on-the-road-again“ sein wollten, starteten unsere Drei als erste mit den Probeläufen. Aber nach dem anstrengenden Ausstellungstag war das Belohnung genug für unsere Rennmäuse. Ich sah wieder den Ausdruck, den ich in den Augen meiner Hunde sehen möchte: Leidenschaft und Energie.

Vielen Dank an Esther und alle Helfer für dieses wunderbare Wochenende. Die Schweiz hat sich wieder einmal gelohnt.

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© Joachim Johannsen