Nach einigem Hin und Her im Vorfeld gab der Greppiner Verein grünes Licht für unsere diesjährige Doppelveranstaltung. Und so machten Silke, mein Bruder Torsten und ich uns am Freitag auf den Weg in den Osten. Wir hatten uns auf ein sommerliches Wochenende mit langen Gesprächen in lauen Nächten gefreut, aber das sollte nichts werden. Denn je näher wir dem Ort des Geschehens kamen, umso mehr verdichteten sich die Wolken.
Eva Petzold, Dick und Wil Bults waren alle schon eingetroffen und hatten uns einen schönen Platz frei gehalten. Nach dem üblichen Aufbau-Stress stand einem gemütlichen Abend vor dem Wohnwagen nichts mehr im Wege. Allerdings sollte es auch der letzte sein, denn den Rest des Wochenendes regnete es nicht nur, nein, es schüttete aus vollen Kübeln.
Nun denn, nichtsdestotrotz ging es am Samstag früh mit der Ausstellung los. Frohen Mutes bauten wir unseren Pavillon am Ring auf, in der Hoffnung, er würde uns den Tag über trocken halten. Sue Piggot und Mary Girling, zwei langjährige Deerhound-Züchterinnen aus England, sollten unsere Hunde bewerten. Sue war für die Rüden, Mary für die Mädels zuständig. „Dank“ des Ärgers in der Planungsphase der Veranstaltung, betrug die gemeldete Zahl der Hunde leider nur knapp über 50, also gerade mal die Hälfte der letzten Jahre.
Aber dafür wagte ich das große Abenteuer unseren Dustin, der noch nie in seinem knapp 9 1/2-jährigen Leben eine Ausstellung gesehen hatte und eigentlich immer ohne Leine läuft, in der Veteranenklasse zu zeigen. Er war auch der einzige Rüde in dieser Klasse , was ich als sehr traurig empfand. Dafür entschädigte Dustin die Umstehenden und mich aber mit seinem einzigartigen Temperament. Er sah natürlich keinen Sinn darin, brav in der Runde zu laufen, sondern fing nach einigen Metern an mit mir zu spielen und in die Leine zu beißen. Aber er ließ sich sehr schön aufstellen und bekam unter dem Applaus der Zuschauer sein verdientes V1.
Bei den Hündinnen ging als erstes Dana in der Veteranenklasse an den Start. Hyra bereicherte die Jugendklasse, in der Zwischenklasse folgten dann Hailey und Hannah, Grace startete in der Offenen Klasse, die Siegerklasse war mit Fran Fine bestückt, Uisce stellte sich in der Gebrauchsklasse der Konkurrenz. Bis auf Dana (V2) gingen alle mit einem SG aus dem Ring, was uns dann doch erst etwas irritierte. Als wir dann am Abend aber die Gesamtergebnisse sahen, war uns klar, dass Mary Girling zu den „alten“ englischen Richtern gehört, bei denen i.d.R. der Erstplatzierte ein V bekommt, alle anderen Platzierten „nur“ mit einem SG bedacht werden. Somit war unsere Weltordnung wieder hergestellt und da all unsere Hunde in der Platzierung unter den ersten Vieren waren, konnten wir doch sehr zufrieden sein.
Am Abend spielte dann die Greppiner Live-Band. Und sie spielte nicht nur, sie rockte! Plötzlich machte der Dauerregen gar nichts mehr aus, es wurde getanzt und gesungen bis in die späte Nacht und bis das in den Schuhen stehende Wasser verdampft war.
Am Sonntag folgte dann der wirklich wichtige Teil des Wochenendes, das CACIL-Coursing. Siebzehn Deerhounds waren gemeldet und so versprach das Ganze recht spannend zu werden. Die Verantwortlichen hatten aus dem Innenfeld der Rennbahn einen Parcours gezaubert, der einfach fantastisch war. Das Highlight war die ca. 1,20 m hohe und 3-4 m breite Hecke, die das Innenfeld teilte. Der Hase ging auf dem Hin- und Rückweg durch die ca. 2 m breiten Durchlässe in der Hecke und die Hunde mussten enorm aufpassen, um den Anschluss nicht zu verlieren. Einige Hunde übersprangen die Hecke sogar (u.a. auch Fran Fine), was uns allen ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte. Uisce unterlief im ersten Lauf ein Fehler und so verlor sie den Hasen an der Hecke. Es wäre nicht Uisce, wenn sie diesen Fehler nicht in kürzester Zeit wieder ausgebügelt hätte, aber das gab natürlich Punktabzug. Ghualainn lief wie immer sehr souverän, Glenda Grace wuchs förmlich über sich hinaus und zeigte uns einen Lauf, der kaum Wünsche offen ließ.
Trotz des Dauerregens war der Boden griffig, kein Hund kam ins Rutschen, alle standen am Ende des Tages nass aber glücklich und gesund zur Platzierung bereit, die dann wie folgt aussah: Fran Fine, Cheytah (Sonja Hansen), Mango (Eva Petzold), Calhoun (Caroline u. Simon van Zanten), Ghualainn, Grace. Auf Platz Sieben folgte Uisce. (Die Gesamtergebnisse können auf der DWZRV-Seite nachgelesen werden.)
Fazit: Trotz der ungünstigen Vorbedingungen und dem denkbar schlechten Wetter hat der Greppiner Verein eine tolle Veranstaltung organisiert. Hut ab!