Tüttleben gilt in der Windhundszene als Pflichtveranstaltung. Und so packten auch wir in diesem Jahr unser Köfferchen und zogen mit Hund und Kegel in Richtung Osten, wo wir am späten Freitag Nachmittag auf dem Vereinsgelände eintrafen.
Bärbel und Ralf Finger hatten sich mit ihrer IW-/Galgo-Horde schon häuslich eingerichtet und uns unseren alljährlichen Stammplatz reserviert. Mit vereinten Kräften wurde der Wohnwagen ausgerichtet, der Zaun aufgebaut; sofort fühlten wir und die Hunde uns fast wie zuhause. Gegen Abend gesellten sich dann noch Janine und Paul mit Gaelic, Ailis und Red, Maybritt und Lars mit Birog und Quentin zu uns. Wie es so ist unter Hundeleuten, gab es fast nur ein Thema, bis wir uns irgendwann todmüde im Wohnwagen zwischen unsere Hunde kuschelten.
Am Samstag mussten unsere Hunde erst einmal schön sein. Die Ausstellung richtete Herr Mähönen aus Finnland. In der Jugendklasse starteten Hailey, die mit einem V1 bedacht wurde, und Hollyhock, die sich mit dem SG2 begnügen musste. In der Zwischenklasse war Hyra die einzige Anwärterin, auch sie zeigte sich sehr gut und bekam ihr V1. Silkes Glenda Grace startete in der Offenen Klasse, zusammen mit Birog und Destiny von Beatrix Grammes-Kraus. Waren wir bisher mit der Bewertung zufrieden gewesen, so traf das für die „Offene“ nicht zu. Destiny bekam das V1, aber warum Grace und Birog mit einem SG2 und SG3 bewertet wurden, entzog sich unserem Verständnis. Aber so ist das nun mal, des Richters Wille ist sein Himmelreich.
Abends traf dann noch Eva mit Miles und Mango ein. Sie spendierte zu unserer Freude zwei feine Flaschen Rosé, was meinen Tablettenkonsum am folgenden Tag sprunghaft in die Höhe trieb.
Der Sonntag versprach spannend zu werden, denn es sollten beim CACIL-Coursing 6 Rüden und 11 Hündinnen an den Start gehen. Um es abzukürzen, unsere Hunde zeigten sich in bester Manier und selbst die Hs, die als Begleithunde mitlaufen durften, ließen für die Zukunft hoffen. Die Platzierung war dann wie folgt: 1. Uisce, 2. Mango, 3. Fran, 4. Ghualainn, 5. Grace und 6. Cheytah von Sonja Hansen. Zwischen dem 1. – 5. Platz lagen mal gerade drei Punkte Unterschied. Birog wurde an 7. Stelle platziert. Diese junge Hündin lernt mit jedem Coursing dazu und selbst wenn Maybritt meint, sie sei „nur“ ein Rennbahnhund, so glaube ich, dass Birog noch Einiges an Potential hat.
Ralf und Bärbels IW-Hündin Caoilfhionn (sprich: Kielin) legte mit ihren 5 ½ Jahren zwei tolle Läufe hin, die ihr den 3. Platz und den Titel für Schönheit + Leistung einbrachten. Assuni dagegen beschloss nach einigen Metern, dass heute nicht ihr Tag sei und kehrte zu Herrchen zurück.
So ein Tag wurde natürlich gebührend begossen. Dieses Mal blieben wir aber bei Sekt, der uns keine bleibenden Schäden zufügte. Allerdings feierten wir bis weit in die Nacht hinein, bleibt zu hoffen, dass wir im nächsten Jahr nicht doch am 280m-Startkasten campieren müssen (Insider wissen, was gemeint ist...).
Am Montag schlug dann Mananis große Stunde. Nach ihrer Läufigkeit meinte sie schon seit Tagen, jeden Moment müssten ihre Welpen kommen. Und so war sie nur auf der Suche nach etwas Essbarem. Warmlaufen vor dem Rennen? Fehlanzeige! Manani bockte mit der Beharrlichkeit eines Esels und weigerte sich, das Umfeld des Vereinsgeländes (inklusive der Küche) zu verlassen. Wie ich es erwartet hatte, lief sie dann zwar brav ihre zwei Kurse, aber eben einfach nur brav. Das brachte ihr den 7. Platz ein. Aber so kennen wir sie und am Ziel kam dann auch der Kommentar vom Rennteam: „Ihr werdet in der Küche erwartet!“ Haha!
Tja, und dann war ein wunderschönes lang erwartetes Wochenende auch schon wieder vorbei. Wir waren ein großartiger Trupp, nicht nur die Menschen, auch die Hunde hatten viel Spaß und genossen die Tage (und Nächte). Ich weiß, ich wiederhole mich, aber auch nächstes Jahr ist Tüttleben Pflicht!