Deerhound Jahresausstellung und Internationales Coursing in Tüttleben

23. Mai 2010

Tüttleben ist immer eine Reise wert,  auch dieses Mal war es das erste Highlight im Jahr. 

Und die Tüttlebener Mannschaft enttäuschte uns nicht. Obwohl  es dank der Jahresausstellung sehr eng zu werden versprach, wurden wir super empfangen und an unsere Stellplätze verwiesen. Selbst ein Geländewagen und einige starke Männer waren zur Stelle, um unseren Wohnwagen im Zickzack durch die Bäume an seinen Platz zu schieben. Und es war ein wirklich toller Platz, an dem wir uns genügend ausbreiten konnten. 

Aber das hatten wir auch nötig. Denn wir hatten nicht nur alle „alten“ Deers mit, sondern auch die H-Babies.  Zusätzlich bildeten wir mit Babsi (Heather) und Ralf, die mit ihrer  IW-Horde angereist waren, eine Wagenburg. Es war also ordentlich Stimmung zu erwarten, zumal Ralfs IWs schon kurz nach Sonnenaufgang zeigen mussten, wie fit sie waren.

Am Freitag reisten dann auch noch Esther und Beni aus der Schweiz mit Shadrach, Banjo und Havoc an, aus Speyer kamen Claudia und Manfred mit Bibo und Hades, und aus Bremke trudelte gegen abend Diana mit Gilroy und Huxley ein.

Die Ausstellung am Samstag war sehr interessant. Sarah Helps , selber Deerhound-Züchterin aus England, richtete zügig aber gründlich. Auch war ich von ihrem Umgang mit den Hunden begeistert. In der Puppy-Class standen leider nur  unsere H’s.  Sarah schien sehr angetan zu sein und äußerte sich positiv über Fellqualität und Entwicklungszustand der Kleinen. Viel mehr kann man in diesem Alter allerdings auch noch nicht sagen.

In der Zwischenklasse  und in der Gebrauchshundeklasse wurden Ghualainn  und Uisce  mit einem „Vorzüglich“ bedacht. In der Offenen Klasse konnten sich FranFine und in der Siegerklasse Erin jeweils  mit einem V4 platzieren. Den Vogel schoss Dana ab. Sie gewann den Wettbewerb um den besten Veteranen, wurde Zweitplatzierte im Veteranen-Best-in-Show und durfte dann noch um den „Schönsten Kopf“ konkurrieren. Unser ältester Hund mußte an diesem langen schwülheißen Tag tatsächlich sechs Mal in den Ring. Aber sie präsentierte sich selbst am Abend im BIS-Ring noch super und fröhlich.  Ich war stolz auf sie!

Abends wurde in unserer Wagenburg dann noch ordentlich gefeiert, was uns den Rüffel eintrug,  im nächsten Jahr einen Platz am 280m-Startkasten (also gaaaanz weit weg) zu bekommen.

Mit dem Sonntag kam dann der wirklich wichtige Part des Wochenendes auf uns zu. Das Internationale Coursing, mit der Beteiligung von 35 Deerhounds kaum zu toppen.  Für uns wurde es besonders spannend, da die G’s hier das erste Mal offiziell starten sollten.

Da es die Woche vorher stark geregnet hatte, war das Gelände sehr nass und konnte nicht richtig abgemäht werden. So war das Gras teilweise sehr hoch,  und die Hunde mußten zeigen, dass sie nicht nur schnell und wendig waren, sondern auch denken konnten.

Uisce legte zwei Läufe hin, wie wir es von ihr erwarteten. In der Endabrechnung lag sie dann auf Platz Eins.  Für mich ist diese Hündin ein Phänomen. Mit einem Sieg beendete sie die letzte Saison, zog dann so nebenher mal eben 12 Welpen auf und gleich auf ihrem ersten Coursing gewinnt sie überzeugend gegen enorm hohe Konkurrenz.   Auf Uisce ist eben in jeder Situation Verlass!

Fran Fine enttäuschte dieses Mal.  Zwar zeigte sie den Willen, das Häschen zu bekommen, lief aber irgendwie „auf drei Pötten“ und landete somit nur im Mittelfeld. Ich schob es auf ihre Scheinschwangerschaft, da sie sechs Wochen vorher läufig gewesen war. Im Nachhinein stellte sich aber heraus, dass sie eine Blockade im Kreuzbein- und Schulterbereich hatte, was wohl von dem Crash in Gelsenkirchen herrührte, wo eine Hündin in sie reingelaufen war.  Schade, dass die Hunde einem nicht mitteilen können, wenn es mal irgendwo zwickt.

Ghualainn war für mich wiederum eine positive Überraschung. Sie kam super mit dem doch sehr schweren Parcours zurecht und konnte sich den dritten Platz sichern.  Für das erste Coursing und bei dieser Konkurrenz ein enormer Erfolg.  Auch Glenda Grace  legt zwei tolle Läufe hin und platzierte sich an siebter Stelle, was Silke für Tage ein seeliges Grinsen ins Gesicht zauberte.

Gaia dachte in der Anfangsphase des ersten Laufes, das Ganze sei ein Spiel und forderte ihre Mitläuferin dementsprechend auf. Die liess sich Gottseidank nicht irritieren und zog ihre Bahnen. Somit konzentrierte sich auch Gaia dann auf das Wesentliche und legte einen guten Kurs hin. Leider sahen die Richter das nicht so und bewerteten ihre Spielattacke als Angriff, was keiner der Umstehenden verstand. Aber das Richterurteil ist fast so etwas wie Gottes Wort und wir konnten nichts gegen die ausgesprochene Disqualifikation tun. Für Gaia war das Rennen also nach dem ersten Lauf beendet, was für uns natürlich sehr enttäuschend war.

Insgesamt war es ein super Wochenende mit tollen Leuten, tollem Wetter und phantastischer Stimmung.  Auch in nächstem Jahr steht Tüttleben wieder auf dem Plan, selbst mit einem Platz am 280m-Startkasten!

 

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© Joachim Johannsen